Kindliche Entwicklung & Entwicklungsmeilensteine: Was Kinder zwischen 3 und 6 Jahren lernen
Die kindliche Entwicklung in den ersten Lebensjahren ist wie ein Raketenstart – nur, dass die „Triebwerke“ in verschiedenen Phasen ganz unterschiedlich arbeiten.
Während Kinder vor ihrem dritten Geburtstag wie kleine Schwämme alles über Motorik, Sinneswahrnehmung und Bindung aufsaugen, verändert sich danach die Art, wie sie lernen, deutlich. Dieser Übergang markiert einen wichtigen Meilenstein in der kognitiven Entwicklung.
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Vor dem 3. Lebensjahr – Grundlagen schaffen
In den ersten drei Jahren wächst das kindliche Gehirn rasant: Es entstehen mehr neuronale Verbindungen als in irgendeiner anderen Phase des Lebens. Lernen geschieht fast vollständig implizit – also nebenbei, durch Beobachten, Nachahmen und Ausprobieren.
Schlüsselbereiche in dieser Zeit sind:
- Sichere Bindung: Nähe, Verlässlichkeit und emotionale Sicherheit als Basis fürs Erkunden.
- Motorische Entwicklung: Krabbeln, Laufen, Klettern – Bewegung als Motor für das Denken.
- Sprachentwicklung: Erste Wörter, Nachahmung von Lauten, Aufbau der Sprachbasis.
- Sinnesverarbeitung: Hören, Sehen, Fühlen, Schmecken, Riechen – am besten vielfältig im Alltag.
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Nach dem 3. Lebensjahr – bewusstes Lernen und Struktur
Ab dem dritten Geburtstag beginnt das Gehirn, nicht mehr benötigte Verbindungen abzubauen (Synapsenpruning) und Netzwerke effizienter zu organisieren.
Kinder können jetzt gezielter und bewusster lernen: Sie merken sich Dinge absichtlich, verstehen einfache Regeln und setzen Erklärungen in Handlungen um.
In den Vordergrund rücken:
- Sprachentwicklung: Längere Sätze, gezieltes Fragen („Warum…?“).
- Kognitive Fähigkeiten: Erstes logisches Denken, Symbolverständnis (Zahlen, Buchstaben).
- Soziale Kompetenzen: Kooperatives Spielen, erste Regelspiele, Freundschaften.
- Alltagskompetenzen: Selbstständiges Anziehen, kleine Aufgaben übernehmen, einfache Entscheidungen treffen.
Kurz gesagt: Vor dem dritten Geburtstag geht es darum, die Basis zu legen – Bindung, Motorik, Sinne, Sprache. Danach steht die Erweiterung, Strukturierung und bewusste Wissensaufnahme im Mittelpunkt.
Fähigkeiten von Kindern im Vorschulalter (3–6 Jahre)
Die Entwicklung im Vorschulalter ist rasant – Kinder lernen in kurzer Zeit eine Vielzahl neuer Fähigkeiten. Diese Entwicklungsmeilensteine lassen sich grob in verschiedene Bereiche einteilen: Motorik & Bewegung, Feinmotorik, Sprache & Kognition, soziale Entwicklung und Alltagskompetenzen.
Hier ein Überblick, welche altersgerechten Fähigkeiten Kinder typischerweise in den einzelnen Altersstufen entwickeln.

3 Jahre
- Motorik & Bewegung: Kann sicher laufen, klettern, Treppen mit Wechsel der Füße steigen; fängt große Bälle; springt mit beiden Beinen.
- Feinmotorik: Hält Stift im Dreipunktgriff, malt einfache Kreise, kann Perlen auffädeln.
- Sprache & Kognition: Verwendet Sätze mit 3–5 Wörtern, kennt Grundfarben, zählt bis 3.
- Sozial‐emotionale Entwicklung: Spielt parallel mit anderen Kindern, zeigt erste Empathie, imitiert Erwachsene.
- Alltagskompetenzen: Zieht sich mit Hilfe an, isst selbstständig mit Löffel und Gabel.
4 Jahre
- Motorik & Bewegung: Hüpft auf einem Bein, fährt Dreirad, balanciert kurze Strecken, kann einfach klettern.
- Feinmotorik: Schneidet mit Kinderschere, malt Kreuz und Plus, legt einfache Puzzle.
- Sprache & Kognition: Spricht in vollständigen Sätzen, stellt viele „Warum?“-Fragen, zählt bis 10.
- Sozial‐emotionale Entwicklung: Spielt kooperativ, teilt manchmal, versteht einfache Regeln.
- Alltagskompetenzen: Zieht sich alleine an, putzt Zähne mit Anleitung.
5 Jahre
- Motorik & Bewegung: Fährt Roller oder Fahrrad mit Stützrädern, springt Seil, kann auf einer Linie balancieren.
- Feinmotorik: Malt erkennbare Figuren, schreibt einige Buchstaben, baut komplexere Lego-Konstruktionen.
- Sprache & Kognition: Versteht einfache Zeitbegriffe (gestern, morgen), erkennt einige Buchstaben, zählt bis 20.
- Sozial‐emotionale Entwicklung: Baut Freundschaften auf, kann Kompromisse schließen, erkennt Gefühle anderer.
- Alltagskompetenzen: Kann einfache Hausarbeiten übernehmen (z. B. Tisch decken), räumt eigenes Spielzeug auf.
6 Jahre
- Motorik & Bewegung: Kann Fahrrad ohne Stützräder fahren, wirft und fängt kleine Bälle gezielt, führt komplexe Bewegungsabläufe aus.
- Feinmotorik: Schreibt den eigenen Namen, schneidet sauber Formen aus, zeichnet komplexe Bilder mit Details.
- Sprache & Kognition: Kann kurze Geschichten nacherzählen, kennt Alphabet, versteht einfache Additionen.
- Sozial‐emotionale Entwicklung: Zeigt Teamfähigkeit, hält sich an Gruppenregeln, kann Konflikte teils selbst lösen.
- Alltagskompetenzen: Bereitet einfache Snacks zu, hält persönliche Hygiene weitgehend selbstständig ein.
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Jedes Kind hat sein eigenes Tempo
So hilfreich Entwicklungstabellen und altersgerechte Meilensteine auch sind – sie sind nur eine Orientierung. Kinder sind einzigartig, und das gilt auch für ihr Lerntempo und ihre Interessen. Manche entwickeln schon früh eine Vorliebe für Sprache, andere für Motorik oder mathematisches Denken.
Eltern können ihr Kind am besten fördern, indem sie es unterstützen, motivieren und seine Neugier ernst nehmen – nicht durch Druck.
Denn Lernen funktioniert am nachhaltigsten, wenn es spielerisch, interessiert und ohne Angst geschieht.
Kinder sind von Natur aus neugierig, wollen entdecken, ausprobieren und verstehen. Wenn sie dabei auf Zuwendung, Anerkennung und Freiraum treffen, lernen sie nicht nur schneller, sondern auch intensiver – und behalten die Freude am Entdecken ein Leben lang.
