Der erste Tag in der Schule
Was glaubst du, worüber sich dein Kind an diesem Tag die meisten Gedanken macht?
Nein, es geht nicht ums Lernen.
- Was wird von mir erwartet?
- Ist jemand hier, den ich kenne?
- Wie muss ich mich verhalten, damit ich kein Außenseiter bin?
- Wie kann ich neue Freunde gewinnen?
- Welche Position nehme ich in der Klassengemeinschaft ein?.

An diesem Tag erlebt dein Kind eine ganz neue Situation – eine, die mit nichts in seinem bisherigen Leben vergleichbar ist.
Du wirst diese Gedanken nicht vollständig beseitigen können – aber du kannst dein Kind unterstützen und ihm Sicherheit geben.
Wissen, was an diesem Tag benötigt wird
Braucht dein Kind schon Hausschuhe? Wird es etwas essen oder trinken?
Wird vielleicht schon das Federmäppchen oder ein Malblock benötigt?
Viele Eltern stellen sich diese Fragen – und das zu Recht. Denn für den ersten Schultag gibt es keinen festen Ablauf.
In manchen Klassen wird gemeinsam gesungen oder ein Bild gemalt, in anderen wird vielleicht schon gefrühstückt oder der erste kleine „Unterricht“ erlebt. All das ist möglich – und jede Schule, jede Klasse gestaltet diesen Tag ein wenig anders.
Wenn du den genauen Ablauf nicht kennst, ist es besser, lieber ein bisschen mehr einzupacken.
Ein paar Stifte, ein Malblock, Hausschuhe, eine Brotdose und eine Trinkflasche – damit seid ihr in der Regel gut vorbereitet.
Falls das Frühstück am ersten Tag doch gemeinsam stattfindet, kann eine fehlende Brotdose für dein Kind sehr enttäuschend sein. Dann lieber vorbereitet sein – das gibt auch dir ein sicheres Gefühl.
Was meist gebraucht wird:
- Der Schulranzen (auch wenn er am ersten Tag meist noch ziemlich leer ist)
- Die Schultüte
- ein Elternbrief mit Hinweisen der Schule (Uhrzeit, Treffpunkt, Materialien etc.)
- Ein kleiner Snack und ein Getränk, wenn erlaubt
- Bequeme Kleidung
Tipp: Schau rechtzeitig in die Info-Post der Schule oder frag bei Unsicherheit nach.
Sollen Verwandte oder Freunde dabei sein?
Die Einschulung ist ein besonderer Moment im Leben deines Kindes – und viele Familien möchten diesen Tag gemeinsam feiern.
Doch für viele Kinder kann zu viel Trubel, Aufmerksamkeit und Besuch an diesem Tag schnell überfordernd werden.
Deshalb ist es wichtig, dass du – besonders am Vorabend, am Morgen und während der Einschulung – ganz für dein Kind da bist. Nicht als Gastgeberin oder Organisatorin, sondern als sicherer Anker.
Sprich im Vorfeld mit allen, die bei der Einschulung dabei sein möchten, offen darüber, was für dein Kind wichtig ist – und dass der Tag in erster Linie ihm gehört.
Auf Übernachtungsgäste solltest du möglichst verzichten. Sie lenken nicht nur dich ab, sondern nehmen dir die Zeit und Ruhe, die dein Kind an diesem Tag besonders braucht.
Mit einer ehrlichen und liebevollen Erklärung werden Familie und Freunde das sicher gut verstehen.

Wichtige Abläufe im Voraus planen
Es beginnt schon beim Aufstehen.
Stelle den Wecker so früh, damit der Morgen ganz ruhig und entspannt verlaufen kann.
Ein Tipp: Sei schon komplett angezogen und fertig, bevor du dein Kind weckst. Dadurch kannst du dich komplett um es kümmern und ihm beistehen.
Bedenke auch, dass an diesem Tag viele Eltern Ihr Kind mit dem Auto zur Schule fahren. Wahrscheinlich sind alle Parkplätze der Schule und der näheren Umgebung besetzt.
Fahre besser 20 oder 30 Minuten früher los, damit ihr entspannt ankommt.
Wahrscheinlich sind die besten Plätze schnell besetzt.
Wenn ihr 20 oder 30 Minuten früher im Klassenraum seid, habt ihr meist noch die freie Auswahl.
Das passende Outfit vorbereiten
70 bis 80% der Kinder und Erwachsenen kommen im ganz normalen Outfit. Meist sind es die festlichen ober besonderen Outfits, die auffallen. Dein Kind möchte wahrscheinlich nicht auffallen, deshalb ist das normale Outfit oft die beste Entscheidung.
Tipp: Frage dein Kind was es am liebsten anziehen würde und legt die Kleidung am Abend vorher gemeinsam bereit – das beruhigt und spart morgens Zeit.
Eine kleine Einschulungsfeier im Anschluss – ja oder nein?
Viele Familien feiern nach der Einschulung mit Kaffee und Kuchen, einem gemeinsamen Essen oder einem kleinen Ausflug.
Für dein Kind ist die Einschulung ein einschneidendes Erlebnis. Viele neue Eindrücke prasseln auf es ein. Wahrscheinlich ist es danach vollkommen Erschöpft und Überfordert und braucht erst einmal Zeit für sich um das alles zu verarbeiten – das spricht gegen eine Einschulungsfeier.
Sein Lieblingsessen oder ein Eis gefällt dem Kind meist besser als eine Feier.
Tipp: Zwei Ideen von Eltern haben mir sehr gut gefallen.
Eine Mutter hat ein Fotobuch mit den Fotos von der Geburt bis zur Einschulung gemacht. Das hat sie dem Kind, als sie wieder zuhause waren mit den Worten gegeben: schau mal das alles hast du in deinem Leben schon erlebt. Das Kind war begeistert.
Eine andere Familie hat die Feier zur Einschulung auf das darauffolgende Wochenende verlegt. Das Kind konnte sich dadurch schon in der Schule einleben und hatte bei der Feier schon einiges zu erzählen.
Wie du diesen besonderen Tag planst ist natürlich deine Sache. Am besten sollten die Bedürfnisse deines Kindes dabei im Mittelpunkt stehen.
